Logistikumfrage: Digitalisierungstechnologien in Lieferketten kaum genutzt

Laut den Ergebnissen der Studie „Digitalisierung in Supply Chains“ herrschen bei vielen Unternehmen noch immer große Wissenslücken, was die aktuellen Technologien angeht. Zusätzlich werden große Investitionen noch immer gescheut.

Kleine und mittelständische Unternehmen laufen aktuell Gefahr, den Anschluss in Sachen Digitalisierung zu verlieren. So wird das vollständige Digitalisierungspotenzial oft nicht ausgenutzt, in bestimmten Bereichen herrschen sogar große Wissenslücken, was die einzelnen Techniken angeht. Dies geht aus der Studie „Digitalisierung in Supply Chains“ des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) und der Hochschule Fulda hervor. Bei der Online-Erhebung wurden nach Angaben von Logistik Heute 251 Supply Chain Manager und Führungskräfte der Bereiche IT, Logistik, Produktion und Materialfluss nach dem Einsatz von elektronischen Lösungen wie Blockchain, Cloud Computing, 3D-Druck oder künstlicher Intelligenz in den Lieferketten befragt.

Ergebnisse bilden ein ernüchterndes Bild ab.
„Ziel unserer Logistikumfrage war es, für mehr Transparenz beim Einsatz digitaler Technologien in den Lieferketten zu sorgen“, betont Michael Huth, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Fulda. Dahingehend waren die Ergebnisse laut dem BME „überraschend“. Viele der befragten Manager seien mit Techniken wie Roboter, Automatisierung oder selbstfahrende Fahrzeuge zwar vertraut, Lösungen wie Digitaler Zwilling, Uberization of freight oder Low-cost Sensor Technology finden bisher allerdings kaum Einsatz in den Lieferketten deutscher Unternehmen. Auch in den kommenden Jahren bleiben die Firmen nach eigenen Angaben in diesen Feldern eher zurückhaltend.

Um den „Digitalisierungszug“ nicht zu verpassen, appelliert Carsten Knauer, BME-Leiter Sektion Logistik/SCM deshalb an die Unternehmen, bestehende Wissenslücken zu schließen eine Intensivierung der Digitalisierungsbestrebungen vorzunehmen.

Fehlender Mehrwert und Personalsorgen.
Als einer der Gründe für die aktuell noch vorherrschende Zurückhaltung in Sachen Digitalisierungstechnologien nannten viele Unternehmen den fehlenden Mehrwert. Dieser soll nach Auffassung der Manager noch nicht ausreichen, um die hohen Investitionskosten für die Implementierung derartiger Techniken zurechtfertigen. „Trotzdem kann es mittelfristig sinnvoll sein, bereits jetzt Digitalisierungstechnologien im eigenen Unternehmen umzusetzen. Auf diese Weise lassen sich die von Industrie 4.0 ausgehenden Wettbewerbsvorteile frühzeitig nutzen“, so Michael Huth weiter. Als weitere Hemmnisse wurden die fehlenden Personalressourcen sowie Datenschutz- und Cyber-Security-Bedenken genannt.

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